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So viel Eis ist nach vier Wochen noch übrig

16. September 2024

Nach gut vier Wochen ist die Eisblockwette auf dem Biberacher Viehmarktplatz aufgelöst worden. So viel Eis war noch in der gedämmten Holzhütte.
Biberach Der Startschuss zur Eisblockwette fiel am 13. August: Ein 900 Kilogramm schwerer Eisblock wurde in einem 60 Kilogramm schweren Metallkorb samt Wanne in ein Holzhäuschen geschoben, das nun bis vergangenen Samstag auf dem Viehmarktplatz stand. In den viereinhalb Wochen war es den Witterungsbedingungen ausgesetzt – hauptsächlich hochsommerlich warmen.

Mit der Eisblockwette sollte die Bevölkerung für die positiven Auswirkungen von Wärmedämmung sensibilisiert werden. Initiiert wurde das Projekt durch die Lokale Agenda (AG Klimaschutz), die eine solche Eisblockwette in Biberach bereits 2008 veranstaltet hatte. Mit als Partner war auch diesmal Zimmererinnung Biberach dabei, die den Kontakt zur Firma Linzmeier Bauelemente knüpfte.

Die Hütte wurde nach den aktuellen Dämmstandards von der Firma Linzmeier gedämmt: Dach, Wand und Fußboden des Eisblocks waren mit je 200 mm Linitherm Loop gedämmt – ein biobasiertes Dämmsystem, das aus etwa 60 Prozent Biomasse besteht. Mit 0,022 bis 0,023 W/(mK) entspricht die Dämmung höchsten Standards.

Bis zum Samstag konnten alle Bürger schätzen, wie viel Eis nach den viereinhalb Wochen noch übrig bzw. wie viel vom Eisblock während der Sommerzeit geschmolzen ist. Beim Ökodorf auf dem Viehmarkt, das von der Lokalen Agenda organisiert wurde, gab es am späten Samstagvormittag nun die Auflösung.

Vorsichtig wurde eine Holzwand des Häuschens entfernt, anschließend die luftdicht verschlossene Dämmung aufgeschnitten. Als die Dämmwand weggetragen wurde, konnten die Besucher sehen, dass Wasser in der großen Plastikwanne stand. War der Eisblock etwa komplett geschmolzen?

Der erste Eindruck täuschte jedoch, denn wer oben in die Wanne schaute, sah, dass der riesige Eisblock offenbar wenig von seiner Masse verloren hatte. Über einen Hahn unten an der Wanne wurde anschließend das Schmelzwasser abgelassen. Dieses füllte sechs große Eimer.

Verfolgt wurde alles von zahlreichen Schaulustigen und einem Fernsehteam. Mit einem Hubwagen mit integrierter Waage wurde der Eisblock gewogen. Dann endlich die Antwort: Nach Abzug der 60 Kilogramm schweren Metallbox, wog der Eisblock noch 807 Kilogramm, hatte also 93 Kilogramm durch das Abschmelzen verloren, das entspricht etwa 10,3 Prozent.

Roland Koenigsdorff von der Lokalen Agenda und Ralf Scheffler, Geschäftsführer von Linzmeier Bauelemente, sahen sich durch das Ergebnis in ihrer These bestätigt: Eine gute Dämmung funktioniert im Sommer wie im Winter und hilft dabei, Energie und Ressourcen zu sparen. „Eine Dämmung, die im Sommer gegen die Hitze hilft, die hilft im Winter auch gegen die Kälte“, sagte Scheffler.

397 Bürger hatten sich an dem Schätzspiel beteiligt. Immerhin zehn von ihnen hatten nahezu den richtigen Wert angegeben und dürfen sich nun über Preise freuen. Der große Eisblock wurde anschließend aus seiner Wanne auf das Pflaster gekippt. Sehr zur Freude der vielen Kinder, die dabei zugeschaut hatten. Zur Abkühlung brauchten das Eis an diesem nasskalten Samstag allerdings die wenigsten.

Zum Vergleich: Bei der Eisblockwette 2008 in Biberach stand die Holzhütte für acht Wochen auf dem Platz, also fast doppelt so lange wie jetzt. Damals waren etwa 19 Prozent des Eisblocks geschmolzen.

Bericht und Foto: Schwäbische Zeitung Biberach, Gerd Mägerle

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